Wissenswertes zu Long COVID bei Kindern und Jugendlichen

Betroffene und Angehörige

Bisher ist nicht genau bekannt, wie viele Kinder und Jugendliche von Long COVID betroffen sind. Dazu ist noch weitere Forschung notwendig. In dieser Altersgruppe scheint die Erkrankung jedoch seltener aufzutreten als bei Erwachsenen.

Gesundheitliche Langzeitfolgen sind auch von anderen Virus-Erkrankungen bekannt. Aktuelle Studien lassen aber vermuten, dass solche nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 häufiger auftreten und länger anhalten als zum Beispiel nach einer saisonalen Grippe (Influenza). 

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Long COVID beeinflussen. Bei Kindern und Jugendlichen tritt Long COVID häufiger auf bei:

  • Mädchen und jungen Frauen
  • Jugendlichen
  • Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen
  • wiederholten Ansteckungen mit dem Coronavirus

Die Wahrscheinlichkeit für Long COVID ist außerdem größer, wenn COVID-19 schwer verlaufen ist. Aber auch nach einem milden oder beschwerdefreien Verlauf von COVID-19 ist es möglich, Long COVID zu entwickeln. 

Innerhalb der ersten 3 Monate nach Ansteckung nimmt die Häufigkeit von Long-COVID-Beschwerden insbesondere bei jüngeren Kindern deutlich ab. 

Weitere allgemeine Informationen zur Häufigkeit von Long COVID finden Sie als Antwort auf die Frage „Wie häufig ist Long COVID?“

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID kann bei Kindern und Jugendlichen zu verschiedenen Beschwerden führen, wobei häufig mehrere gleichzeitig auftreten. Die Beschwerden können den Alltag unterschiedlich stark beeinträchtigen. In vielen Fällen bessert sich die Erkrankung innerhalb einiger Monate. Es ist jedoch auch möglich, dass sie über längere Zeit anhält.

Häufige Krankheitszeichen bei Kindern und Jugendlichen

Infografik - Symptome Kinder und Jugendliche

Eine anhaltende Schwäche und Erschöpfung („Fatigue“) gehört zu den häufigsten Beschwerden bei Long COVID. Es kann sein, dass man sich besonders schnell erschöpft fühlt oder außergewöhnlich viel Ruhe benötigt. Die Beschwerden bessern sich möglicherweise jedoch kaum oder nur kurzfristig durch Pausen oder Schlaf. Häufig geht Fatigue mit einer sogenannten Belastungsintoleranz einher („Post-Exertionelle Malaise“, kurz PEM). Dabei ist es möglich, dass sich die Beschwerden bereits nach leichter geistiger oder körperlicher Anstrengung verschlechtern. 

Kreislaufprobleme können sich beispielsweise durch einen hohen Puls beim Aufrichten oder Hinstellen äußern. Häufig treten dann Schwindel, Benommenheit, Herzrasen oder auch ein Schwächegefühl auf.

In sehr seltenen Fällen können auch Kinder und Jugendliche die schwerste Form von Long COVID entwickeln: ME/CFS (Myalgische Enzephalitis/Chronisches Fatigue-Syndrom). Die Betroffenen sind in ihrer Lebensführung zum Teil schwer eingeschränkt. Mehr Informationen zu ME/CFS finden Sie unter der Frage „Gibt es Überschneidungen zwischen Long COVID und ME/CFS?“

 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Wenn Eltern oder andere Sorgeberechtigte vermuten, dass ihr Kind Long COVID hat, sollten sie zunächst die Kinderarzt- oder Hausarztpraxis aufsuchen. 

In der Praxis kann eine erste Abklärung der Beschwerden erfolgen. In einem Gespräch werden die Beschwerden erfragt. Das Kind wird körperlich untersucht und gegebenenfalls Blut abgenommen. Dadurch sollen zunächst andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden.

Bei Bedarf kann die Ärztin oder der Arzt auch an eine andere Facharztpraxis überweisen. Mittlerweile gibt es für Kinder und Jugendliche auch einige Long-COVID-Schwerpunktpraxen sowie spezielle Sprechstunden in Kliniken. Mit der Ärztin oder dem Arzt kann außerdem die Möglichkeit einer Reha besprochen werden.

In unserem Service-Bereich können Sie mithilfe der regionalen Kliniksuche nach Long-COVID-Ambulanzen suchen. Wenn Sie dort in der Suchfunktion „Kinder“ eingeben, werden Ihnen Versorgungsangebote speziell für Kinder und Jugendliche aufgelistet. Spezialisierte Ambulanzen finden Sie außerdem über das Bürgertelefon.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Es ist möglich, dass Long COVID den schulischen Alltag von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt. Insbesondere Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie Müdigkeit, Erschöpfung und eine eingeschränkte Belastbarkeit können Probleme bereiten. 

Familien sollten daher den Kontakt zur Schule suchen und über das Krankheitsbild informieren. Gemeinsam lassen sich Möglichkeiten besprechen, ob und wie der Schulalltag an die Bedürfnisse des Kindes oder Jugendlichen angepasst werden kann. Eine krankheitsbedingte Sonderrolle über das notwendige Maß hinaus sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Im Einzelfall sind im Rahmen von Nachteilsausgleichen oder Sonderregelungen aber verschiedene Anpassungen möglich. Solche Anpassungen können etwa mehr Zeit für einzelne Aufgaben sowie eine angepasste Handhabung von Pausen und Hausaufgaben sein. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID kann sich auf alle Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen auswirken. Angehörigen kommt daher eine wichtige Rolle zu. Sie können den Heranwachsenden helfen, den Alltag mit der Erkrankung so gut wie möglich zu bewältigen.

Allgemeine Strategien im Alltag

Eltern und andere Angehörige können dabei unterstützen, Bewältigungs-Strategien zu erlernen und diese in den Alltag einzubauen. Kinder und Jugendliche sollten sich auf Aktivitäten konzentrieren, die ihnen guttun. Dies können zum Beispiel das Hören von Hörspielen oder Gesellschaftsspiele im Bett sein. Hilfreich ist auch das Erlernen von Entspannungstechniken. Dabei kann es sich um Yoga oder Mediations-Übungen wie dem Bodyscan handeln, oder auch um das Programm „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR)“. Jüngere Kinder entspannt es in manchen Fällen auch, wenn Schlaflieder gesungen werden. Die Melodien sind oft einfach und beruhigend und führen dazu, dass sich der Atem reguliert. Bei Atemnot oder Kreislaufproblemen sind gezielte Atem- und Kreislauf-Übungen hilfreich. Es ist es außerdem wichtig, ausreichend zu schlafen und auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Mehr zu gezielten Übungen und einer guten Schlafhygiene erfahren Sie bei der Frage „Was können Betroffene selbst bei Long COVID-Beschwerden tun?“

Pacing

Kinder und Jugendliche mit Long COVID leiden häufig unter Fatigue und Belastungsintoleranz. In diesen Fällen ist „Pacing“ eine wichtige Strategie, um mit den eigenen Kräften schonend umzugehen. Beim Pacing geht es darum, genau auf den eigenen Körper zu hören und die Kräfte richtig einzuteilen. Dazu gehört, eigene Belastungsgrenzen zu erkennen und einzuhalten. Werden diese überschritten, kann es zum „Crash“ kommen, bei dem sich die Beschwerden für kurze oder längere Zeit verschlechtern. Eltern oder andere Sorgeberechtigte können Kindern und Jugendlichen das Konzept von Pacing mit Hilfe der „Löffeltheorie“ verständlich machen: Jeden Tag steht nur eine begrenzte Anzahl von „Löffeln an Energie“ zu Verfügung. Diese Löffel sollten also nicht am Morgen aufgebraucht, sondern über den Tag verteilt werden. 

Ein Tagebuch kann dabei helfen, das eigene Verhalten und dessen Folgen bewusst zu beobachten. So lassen sich mit der Zeit Aktivitäten und regelmäßige Pausen vorausschauend planen. Man kann zum Beispiel beobachten, wie viel Bewegung einem gut tut und dann mit Hilfe eines Schrittzählers eine Bewegungs-Obergrenze festsetzen. Smartwatches ermöglichen es, den Puls zu überwachen und Überlastung zu vermeiden. Hilfreich ist mitunter auch, gezielt Entspannungsübungen einzubauen. Insbesondere bei jüngeren Kindern sollten nahestehende Personen darauf achten, dass das Kind die eigenen Belastungsgrenzen nicht überschreitet.

Hilfsmittel

Long COVID kann sich durch verschiedene Beschwerden äußern, die auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Für manche Betroffene ist der Alltag mit einer Sonnenbrille, einer Augenbinde oder Noise-Cancelling-Kopfhörern besser zu bewältigen. Sind Kinder und Jugendliche schwer betroffen, werden mitunter Hilfsmittel wie ein Dusch-Stuhl oder ein elektrischer Rollstuhl benötigt. Eltern und andere Sorgeberechtigte können sich von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt zu Hilfsmitteln und Möglichkeiten der Kostenübernahme beraten lassen.

Soziale und seelische Unterstützung

Long COVID belastet Kinder und Jugendliche in vielen Fällen auch seelisch. Es ist wichtig, dass Angehörige Verständnis für die Beschwerden äußern und Trost sowie Unterstützung bieten. Die geäußerten Sorgen sind in vielen Fällen nachvollziehbar, wie die Angst, Freundinnen und Freunde zu verlieren oder das Schuljahr zu verpassen. 

Der Kontakt zu Gleichaltrigen spielt in diesem Alter eine wichtige Rolle. Eltern und andere Sorgeberechtigte sollten möglichst verhindern, dass sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu stark zurückziehen. Sie können bei der Organisation von gemeinsamen Aktivitäten unterstützen. Allerdings kann das Pflegen von Freundschaften bei Long COVID eine Herausforderung darstellen. Bei Fatigue oder Belastungsintoleranz ist es hilfreich, Kurzkontakte zu planen und diese zum Beispiel mit Hilfe eines Timers auf 15 Minuten zu begrenzen. Sind Treffen vor Ort zu anstrengend, können virtuelle Treffen oder Chats eine gute Alternative sein. Das soziale Netz sollte aus Personen bestehen, die die Erkrankung verstehen und Unterstützung bieten. Eltern und andere Sorgeberechtigte tragen zur Aufklärung des Umfelds bei, indem sie ihr Wissen über die Erkrankung weitergeben. Einen Überblick zu Long COVID bieten die Flyer auf unserer Seite. 

In einigen Fällen ist es hilfreich, wenn Treffen mit anderen von Long COVID betroffenen Kindern und Jugendlichen arrangiert werden und Erfahrungen ausgetauscht werden können. Zur Möglichkeit der Vernetzung in Selbsthilfegruppen erfahren Sie mehr unter der Frage „Wo finden betroffene Familien Selbsthilfegruppen oder Online-Communities zum Thema Long COVID?“ 

Bei schulischen Problemen können Eltern und andere Sorgeberechtigte zum Beispiel unterstützen, indem sie Kontakt zum Lehrpersonal suchen. Mehr dazu erfahren Sie unter der Frage „Was können Angehörige tun, wenn ihr Kind sich in der Schule nicht mehr so gut konzentrieren kann?“ 

Leiden Kinder und Jugendliche stark unter seelischen Beschwerden, sollte man den Kontakt zur behandelnden Ärztin oder zum behandelnden Arzt suchen. So kann bei Bedarf eine psychologische Unterstützung erfolgen.

Letzte Aktualisierung: November 2024

In seltenen Fällen sind Kinder und Jugendliche durch Long COVID so stark eingeschränkt, dass sie pflegebedürftig werden. Dann sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden, ob ein Pflegegrad oder auch ein Grad der Behinderung beantragt werden kann. Bei einem Pflegegrad stehen unter anderem Leistungen der Pflegeversicherung zu. 

Bei Long COVID können außerdem verschiedene Leistungen zur Teilhabe infrage kommen. Ein kostenloses Informationsangebot dazu bietet zum Beispiel die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®). Hier können sich betroffene Familien zu Möglichkeiten der Unterstützung in ihrer persönlichen Situation beraten lassen. Pflegeberatungsstellen in der Nähe findet man außerdem auf der Website des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). 

Ein ausführlicher Artikel zur Unterstützung und Beratung für pflegebedürftige Kindern und Jugendliche findet sich auf dem Portal gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit.

Betroffenen Familien kann auch der Austausch in Selbsthilfegruppen Unterstützung bieten. Lesen Sie mehr darüber in der Antwort auf die Frage „Wo finden betroffene Familien Selbsthilfegruppen oder Online-Communities für Kinder und Jugendliche mit Long COVID?“

Letzte Aktualisierung: November 2024

Die Ursachen von Long COVID sind noch nicht vollständig geklärt. Forschende gehen davon aus, dass es verschiedene Gründe gibt, warum jemand an Long COVID erkrankt. Dazu gehören anhaltende Entzündungen und Veränderungen im Abwehrsystem und Nervensystem. 

Inwieweit die Psyche eine Rolle in der Entstehung von Long COVID spielt, ist noch unzureichend bekannt. Mitunter können Long-COVID-Beschwerden den Beschwerden psychischer Erkrankungen ähneln. Herzrasen kann zum Beispiel sowohl bei Long COVID als auch bei einer Angststörung auftreten. Eine anhaltende Erschöpfung kann auch auf eine Depression hindeuten. Daher muss die Kinderärztin oder der Kinderarzt zunächst andere Erkrankungen ausschließen, bevor Long COVID festgestellt wird.

Umgekehrt können körperliche Beschwerden Kinder und Jugendliche seelisch sehr belasten. Betroffene Heranwachsende können zum Beispiel die nachvollziehbare Angst äußern, den Kontakt zu Freundinnen und Freunden zu verlieren oder das Schuljahr zu verpassen. Ist ein Kind oder ein Jugendlicher stark seelisch belastet, kann man eine psychotherapeutische Unterstützung erwägen. Hierfür ist die Kinderarztpraxis beziehungsweise Hausarztpraxis die erste Anlaufstelle. Bei Bedarf kann diese eine Überweisung ausstellen. Auf der Website der Deutschen Psychotherapievereinigung kann man außerdem selbst nach Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche suchen und anschließend einen Termin für ein erstes Gespräch vereinbaren. 

Informationen dazu, wie Angehörige bei seelischen Beschwerden unterstützen können, finden Sie unter der Frage „Wie können Angehörige ihr Kind dabei unterstützen, den Alltag zu bewältigen?“

Wichtig zu wissen: Leider gibt es noch immer viele Vorurteile gegenüber Menschen mit Long COVID. So wird zum Beispiel von manchen angenommen, dass ein erkranktes Kind nur deshalb etwas nicht tut, weil es keine Lust darauf hat. Unwissen über das Krankheitsbild begünstigt solches Denken. Es ist daher wichtig, dass Angehörige das aktuelle Wissen rund um die Erkrankung mit dem sozialen Umfeld teilen. Einen Überblick zu Long COVID bieten die Flyer auf unserer Website.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Es kann helfen, sich mit anderen Familien über den Alltag mit Long COVID auszutauschen. Man ist in der herausfordernden Lebenslage nicht allein und kann womöglich von den Erfahrungen anderer profitieren. 

Selbsthilfegruppen findet man an vielen Orten oder auch online. Eine Auflistung von Selbsthilfegruppen zu den Themen COVID-19 und Long COVID bietet die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS).  Eine Suche ist auch über die Long COVID-Plattform der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG Selbsthilfe) möglich. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Ärzteschaft und Behandelnde

Kinder und Jugendliche können genauso wie Erwachsene nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 von längerfristigen gesundheitlichen Folgen betroffen sein. Insgesamt scheinen Kinder und Jugendliche jedoch seltener an Long COVID zu erkranken als Erwachsene. Präzise Schätzungen zur Häufigkeit von Long COVID sind in dieser Altersgruppe derzeit allerdings aufgrund der begrenzten Anzahl von Studien bei Kindern und Jugendlichen mit teils heterogenen Ergebnissen noch nicht möglich. 

Des Weiteren ist es bei Kindern und Jugendlichen besonders herausfordernd, die gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus von anderen gesundheitlichen Folgen der Pandemie abzugrenzen. Solche anderen Folgen können zum Beispiel dadurch entstehen, dass Kinder und Jugendliche während der Pandemie weniger soziale Kontakte hatten und vorübergehend Fernunterricht stattgefunden hat.

Das Robert Koch-Institut (RKI) bietet auf seiner Website einen Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu Long COVID. 

Weitere allgemeine Informationen zur Häufigkeit von Long COVID finden Sie als Antwort auf die Frage „Wie häufig ist Long COVID?“

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID kann bei Kindern und Jugendlichen mit einer Vielzahl an Symptomen einhergehen. Diese können den Alltag der Heranwachsenden unterschiedlich stark beeinträchtigen. 

Die folgende Grafik fasst die häufigsten Symptome bei Kindern und Jugendlichen zusammen:

Infografik - Häufige Krankheitszeichen bei Kindern und Jugendlichen

Kognitive Störungen bei Long COVID werden oft als „Brain Fog“ oder „Nebel im Gehirn“ bezeichnet. Betroffene Kinder und Jugendliche haben beispielsweise Schwierigkeiten dabei, sich zu konzentrieren, strukturiert zu denken, Zusammenhänge zu verstehen und sich Dinge zu merken.

Eine weitere häufige Beschwerde bei Long COVID ist eine anhaltende Erschöpfung (Fatigue). Sie geht bei einem Großteil der betroffenen Kinder und Jugendlichen mit einer Belastungsintoleranz beziehungsweise Post-Exertionellen Malaise (PEM) einher. Dabei können sich die Beschwerden bereits nach leichten alltäglichen Anstrengungen wie einem Gespräch, Zähneputzen oder Tätigkeiten im Haushalt verschlechtern (sogenannter „Crash“). Das gilt neben körperlichen auch für kognitive und emotionale Anstrengungen. Die Verschlechterung setzt meist erst nach mehreren Stunden oder am nächsten Tag ein. Sie kann Stunden, Tage oder Wochen anhalten oder zu einer dauerhaften Zustandsverschlechterung führen. 

Kreislaufprobleme bei Long COVID können in Form einer orthostatischen Dysregulation bestehen, zum Beispiel im Rahmen eines posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS). POTS ist durch einen übermäßigen Pulsanstieg gekennzeichnet, während der Blutdruck dagegen nur unmerklich abfällt. Sie fällt häufig mit Schwindel, Benommenheit, Herzrasen und Schwächegefühl auf, kann aber auch einige weitere Symptome verursachen.

Bestehen eine schwere Fatigue mit Belastungsintoleranz und weitere Beschwerden wie kognitive Störungen, Schlafstörungen, Schmerzen, Kreislaufprobleme oder grippeähnliche Symptome länger als 3 Monate, sollte das Vorliegen von ME/CFS (Myalgische Enzephalitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) abgeklärt werden. ME/CFS ist eine schwere chronische Multisystemerkrankung, deren Ursache oft eine Viruserkrankung darstellt. Sie kann mit erheblichen körperlichen und kognitiven Einschränkungen einhergehen. Schwer betroffene Kinder und Jugendliche sind in der Regel pflegebedürftig.

Weitere Informationen zu Long Covid und ME/CFS finden Sie unter „Gibt es Überschneidungen zwischen Long Covid und ME/CFS?“

Letzte Aktualisierung: November 2024

Nach derzeitigem Kenntnisstand erhöhen verschiedene Faktoren das Risiko für Long COVID bei Kindern und Jugendlichen. Long COVID tritt eher auf bei:

  • weiblichem Geschlecht
  • jugendlichem Alter
  • Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen
  • einem initialen schweren Verlauf von COVID-19
  • Reinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2

Nähere allgemeine Informationen zu Risiko- und Schutzfaktoren finden Sie als Antwort auf die Frage "Was beeinflusst das persönliche Risiko, an Long COVID zu erkranken?"

Letzte Aktualisierung: November 2024

Laut WHO-Definition (2023) spricht man bei Kindern und Jugendlichen von Long COVID, wenn 

  • eine gesicherte oder vermutete Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt und
  • innerhalb von 3 Monaten nach der Infektion Beschwerden auftreten, die mindestens 2 Monate anhalten. 

Die Symptome können entweder nach der akuten Erkrankung an COVID-19 anhalten oder nach einer initialen Erholungsphase wiederkehren. Möglich ist auch, dass nach einer zunächst milden oder symptomlosen Infektion später neue Beschwerden auftreten. Auch fluktuierende Verläufe und Rückfälle sind möglich. 

Basisdiagnostik

Bei Verdacht auf Long COVID sollte die initiale Abklärung in der Kinderarztpraxis oder Hausarztpraxis erfolgen. In der Anamnese gilt es, auf typische Symptome zu achten. Hierzu zählen Fatigue, Belastungsintoleranz beziehungsweise Post-Exertionelle Malaise (PEM), Schmerzen, kognitive Störungen, depressive Symptome und Angststörungen. 

Mithilfe einer körperlichen Untersuchung und Basis-Labordiagnostik sollen andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Nähere Informationen zur initialen Diagnostik finden sich in der im Mai 2024 aktualisierten S1-Leitlinie „Long/Post-Covid“.

Symptomorientierte Diagnostik

Im Rahmen der Diagnostik sollte besonders auf das mögliche Vorliegen einer Belastungsintoleranz beziehungsweise Post-Exertionellen Malaise (PEM) geachtet werden. (Nähere Informationen zu PEM finden Sie als Antwort auf die Frage: „Welche Beschwerden sind bei Kindern und Jugendlichen mit Long COVID am häufigsten?“ ). Da Überlastungen bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu einer dauerhaften Zustandsverschlechterung führen können, ist es besonders wichtig, entsprechende Anzeichen möglichst frühzeitig so erkennen. Nur so lässt sich mittels passender Strategien einer weiteren Verschlechterung bestmöglich vorbeugen.

Bestehen eine schwere Fatigue mit Belastungsintoleranz und weitere Beschwerden wie kognitive Störungen, Schlafstörungen, Schmerzen, Kreislaufprobleme oder grippeähnliche Symptome länger als 3 Monate, sollte das Vorliegen von ME/CFS (Myalgische Enzephalitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) abgeklärt werden. 

Zur Abklärung einer orthostatischen Intoleranz, etwa in Form eines eines posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS) oder einer orthostatischen Hypotonie, wird ein passiver 10-Minuten-Stehtest empfohlen. Je nach Möglichkeit kann dieser beispielsweise angelehnt an eine Wand erfolgen. Sofern verfügbar, kann auch eine Kipptischuntersuchung durchgeführt werden.

Weiterführende Diagnostik

Eine weiterführende Diagnostik, etwa in einer fachärztlichen Praxis oder Spezialambulanz, ist bei auffälligen Befunden in der Basisdiagnostik und weiterem Abklärungsbedarf bezüglich der Beschwerden sinnvoll.

In unserem Service-Bereich können Sie gezielt nach Kliniken und Spezialambulanzen für Kinder und Jugendliche mit Long-COVID-Schwerpunkt suchen.

Weitere Vorschläge zum diagnostischen Vorgehen finden sich im Konsensuspapier der Konventgesellschaften der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ). Die Veröffentlichung einer S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Long COVID im Kinders- und Jugendalter“ ist für das Jahr 2025 geplant.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID stellt als relativ neues Krankheitsbild mit vielen noch unzureichend erforschten Aspekten eine Herausforderung für alle Behandelnden dar. Anders als bei anderen Erkrankungen kann hier noch nicht auf langjährige Erfahrungen zurückgegriffen werden. Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin ist die Datenlage bisher begrenzt und es sind weniger offizielle Empfehlungen verfügbar als für Erwachsene.

Viele Ärztinnen und Ärzte fühlen sich somit verständlicherweise unsicher, Long COVID zu diagnostizieren und zu behandeln. Auch betroffene Familien wissen oft, dass das Krankheitsbild bisher unvollständig verstanden ist. Die derzeitigen Wissensgrenzen in der Medizin zu Long COVID sollten transparent angesprochen werden. 

Eine weitere Herausforderung stellt die Verfügbarkeit von Terminen und Plätzen in Spezialambulanzen und Kliniken dar. Auch wenn es mittlerweile für Patientinnen und Patienten mit Long-COVID-Beschwerden verschiedene Anlaufstellen gibt, ist die Zahl der pädiatrischen Angebote aktuell noch gering und die Nachfrage hoch. Unter diesem Aspekt ist es umso wichtiger, dass ambulante Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Behandelnde ihr Wissen über die Diagnostik und Therapie von Long COVID kontinuierlich erweitern. Durch die Kinderarzt- oder Hausarztpraxis können notwendige weitere Abklärungen bei Facharztpraxen sowie unterstützende Behandlungen wie Physiotherapie, Atemtherapie, Ergotherapie oder auch eine Rehabilitation koordiniert werden. Vor Einleitung stationärer, akuter oder rehabilitativer Maßnahmen empfiehlt es sich, die Belastbarkeit der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu überprüfen. Ferner sollte im persönlichen Gespräch der aufnehmenden Einrichtung mit den betroffenen Familien abgeklärt werden, inwieweit das stationäre Setting geeignet ist.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Es gibt bisher keine kausale Therapie von Long COVID. Im Vordergrund steht eine symptomorientierte Behandlung, in der körperliche und psychische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden sollten. 

Die Behandlung soll die Lebensqualität verbessern oder zumindest erhalten, die Alltagsbewältigung fördern und einer Chronifizierung entgegenwirken. Je nachdem, welche Beschwerden vorliegen, sind verschiedene Behandlungsansätze bedeutsam. Hierzu gehören: 

  • Physiotherapie (z. B. Krankengymnastik, Atemtherapie)
  • Logopädie
  • Ergotherapie
  • Ernährungstherapie
  • Psychotherapie/psychosomatische Grundversorgung
  • Verordnung von Hilfsmitteln

Auch medikamentöse Therapieansätze können der Symptomlinderung dienen. Da es bislang keine speziell zugelassenen Medikamente für die Behandlung von Long COVID gibt, können Erfahrungen mit anderen Post-Infektionssyndromen eine Orientierung bieten. Mitunter kann die Rücksprache mit einem hierauf spezialisierten Zentrum sinnvoll sein. Einige dieser Zentren bieten eine pädiatrische bzw. kinder- und jugendpsychiatrische Beratung zur medikamentösen Behandlung in Form von digitalen, interdisziplinären Fallkonferenzen oder Telekonsilien an. 

Die jeweiligen Therapien sollten gemeinsam mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen und deren Angehörigen abgestimmt werden. Bei Kindern und Jugendlichen mit Fatigue und Belastungsintoleranz (Post-Exertionelle Malaise, PEM) können aktivierende Maßnahmen negative Effekte haben. Mehr dazu lesen Sie im Absatz „Körperliche Betätigung, Post Exertionelle Malaise (PEM) und Pacing.

Im Rahmen der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen angezeigt, um die Wirksamkeit der Behandlungsmaßnahmen zu evaluieren und diese gegebenenfalls anzupassen. Bei hausgebunden oder bettlägerigen Kindern und Jugendlichen können diese in Form von telemedizinischen oder aufsuchenden Visiten stattfinden. Die Kinder- oder Hausarztpraxis sollte die Therapie einschließlich erforderlicher Facharzttermine und stationärer bzw. Reha-Maßnahmen koordinieren. In dringlichen oder auch schweren Fällen kann eine Überweisung in ein spezialisiertes Zentrum sinnvoll sein. Die Kapazitäten sind hier bislang begrenzt. In unserem Service-Bereich lässt sich mithilfe der regionalen Kliniksuche nach entsprechenden Zentren suchen. Gibt man in der Suchfunktion „Kinder“ ein, werden gezielt pädiatrische Versorgungsangebote angezeigt.  

Grundsätzlich ist, insbesondere bei komplexen Fällen, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachdisziplinen, therapeutischem Personal, Sozial- und Pflegediensten sowie den zuständigen Behörden essenziell. Ärztliches Personal kann auch dazu beitragen, dass betroffene Kinder und Jugendliche in anderen Lebensbereichen die bestmögliche Unterstützung erhalten. Beispielsweise können in Gesprächen mit Pädagoginnen und Pädagogen Möglichkeiten der Schulteilhabe bei Long COVID besprochen werden. Bei schweren, chronischen Verläufen ist mitunter die Beantragung eines Pflegegrades oder auch Grades der Behinderung (GdB) sinnvoll. Hierzu können Ärztinnen und Ärzte die betroffenen Familien zu gegebenem Zeitpunkt beraten. Nähere Informationen zu Möglichkeiten der Unterstützung für betroffene Familien finden Sie unter: „Wie können Ärztinnen und Ärzte die Familien von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID unterstützen?“

Körperliche Betätigung, Post-Exertionelle Malaise (PEM) und Pacing

Körperliche Betätigung sollte nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 nur vorsichtig wieder aufgenommen werden. Nach einer Infektion können Kinder und Jugendliche eine Fatigue und Belastungsintoleranz (Post-Exertionelle Malaise, kurz PEM) entwickeln. Zudem sind ein belastungsinduzierter Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut (Sauerstoffentsättigung) und Auffälligkeiten am Herzen (kardiale Anomalien) beschrieben. Bei PEM können Überlastungen zur kurzfristigen oder auch dauerhaften Verschlechterungen führen. Eine kurzfristige Ermüdung nach körperlicher Betätigung ist jedoch normal und darf nicht mit PEM verwechselt werden. Nähere Informationen zu PEM finden Sie als Antwort auf die Frage: „Welche Beschwerden sind bei Kindern und Jugendlichen mit Long COVID am häufigsten?“

Liegt eine PEM vor, sind aktivierende Therapien kontraindiziert, da die negativen Effekte überwiegen können. Es gilt dann, jegliche Aktivitäten an den individuellen Belastungsgrenzen auszurichten. Dieses Aktivitäten- und Energiemanagement wird auch als „Pacing“ bezeichnet. Durch Pacing soll vermieden werden, dass sich der Zustand betroffener Kinder und Jugendlicher verschlechtert. Der Ansatz wurde im Rahmen der ME/CFS-Forschung entwickelt und ist wird auch vom europaweiten ME/CFS-Forschungsnetzwerk EUROMENE empfohlen. Nähere Informationen zu Pacing finden Sie als Antwort auf die Frage „Was ist Pacing?“

Nähere Informationen zur Diagnostik und Therapie von Long COVID bei Kindern und Jugendlichen finden sich im Konsensuspapier der Konventgesellschaften der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ). Die Veröffentlichung einer S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Long COVID im Kinders- und Jugendalter“ ist für das Jahr 2025 geplant.   

Letzte Aktualisierung: November 2024

Ausführliche Informationen zur Diagnostik und Behandlung finden sich in verschiedenen Leitlinien und Konsensuspapieren. Hierzu zählen:

Die Veröffentlichung einer S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Long COVID im Kinders- und Jugendalter“ ist für das Jahr 2025 geplant. 

Darüber hinaus gibt es verschiedene Fachfortbildungen. Informationen hierzu finden sich auf der Website des Post-COVID-Netzwerks der Charité.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Die Ursachen von Long COVID sind noch nicht vollständig erforscht. Es werden verschiedene somatische Krankheitsursachen diskutiert (siehe hierzu auch „Warum und wie entsteht Long COVID?“). Inwieweit psychosomatische Aspekte bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Long COVID eine Rolle spielen, ist noch unzureichend geklärt. 

Im Rahmen von Long COVID sind bei Kindern und Jugendlichen psychische Beschwerden wie Angstzustände oder depressive Symptome möglich. Diese können, wie auch bei anderen schweren oder chronischen Erkrankungen, auch reaktiv im Rahmen der krankheitsbedingten Belastungen entstehen.

In der Praxis kann es außerdem Schwierigkeiten bereiten, die Symptome von Long COVID als solche zu erkennen und von psychosomatischen beziehungsweise psychischen Beschwerden abzugrenzen. Ein Beispiel ist das durch das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS) ausgelöste Herzrasen, das bei Kindern und Jugendlichen fälschlicherweise als Zeichen einer Angststörung gedeutet werden kann. Ähnlich verhält es sich mit Fatigue, die als Symptom einer Depression interpretiert werden kann.

Herausfordernd ist in dieser Altersgruppe darüber hinaus, psychische Belastungen aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen wie Fernunterricht und sozialer Isolation von Beschwerden durch Long COVID abzugrenzen. 

Für die medizinische Praxis ist es am wichtigsten, die Beschwerden der betroffenen Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen. Dabei gilt es, die Heranwachsenden aus allen Blickwinkeln zu betrachten und entsprechend zu behandeln. Eine sorgfältige somatische und psychische Diagnostik bildet hierfür die Basis. Liegt eine psychische Belastung vor oder bestehen Unsicherheiten in der Einordnung der Beschwerden, sollten die weitere Differenzialdiagnostik beziehungsweise Therapie in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Pädiaterinnen und Pädiatern, Psychologinnen und Psychologen sowie Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiatern erfolgen. Ergeben sich im Rahmen der Diagnostik keine Hinweise für eine psychische Belastung, dann sollte eine psychologische Unterstützung lediglich auf ausdrücklichen Wunsch des betroffenen Kindes oder Jugendlichen erfolgen. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Eine offene und empathische Kommunikation mit den betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen ist von besonderer Wichtigkeit. Betroffene Familien sind mitunter Stigmatisierungen ausgesetzt. Ihnen hilft es daher sehr, wenn die Erkrankung und die individuellen Sorgen ernst genommen werden. Grundsätzlich ist es wichtig, den Familien Hoffnung zu geben und die gute Prognose der Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Gleichzeitig sollten Behandelnde nicht die Augen vor einem möglichen schweren Verlauf verschließen.

Kinder und Jugendliche mit Long COVID befinden sich häufig in einem Spannungsfeld zwischen somatischen und psychischen Diagnosen und erleben mitunter Unterversorgung, Überversorgung oder Fehlversorgung. Betreuende Ärztinnen und Ärzte sollten daher im Rahmen ihrer koordinierenden Funktion notwendige interdisziplinäre Untersuchungen und Behandlungen veranlassen und deren Verlauf mitverfolgen. Bei diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen ist auf eine gemeinsame Entscheidungsfindung mit den betroffenen Familien zu achten. Für betroffene Familien schafft es dabei häufig Vertrauen, wenn Ärztinnen und Ärzte die bestehenden Wissensgrenzen in der Medizin zu diesem relativ neuen Erkrankungsbild transparent kommunizieren. 

Grundsätzlich sollte eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie Behörden, Schulen, Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern angestrebt werden. Insbesondere der Schulalltag kann für betroffene Kinder und Jugendliche eine große Herausforderung oder in schweren Fällen auch gar nicht mehr wie üblich möglich sein. Hier ist die ärztliche Einschätzung wichtig, um gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften individuell angepasste Lösungen zur Schulteilhabe zu finden. Darüber hinaus können Ärztinnen und Ärzte betroffene Familien über passende soziale Beratungsangebote informieren. Hierzu zählt das Beratungsangebot der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB®).

In seltenen Fällen sind Kinder und Jugendliche längerfristig oder schwer an Long COVID erkrankt. Eine Pflegebedürftigkeit bringt für betroffene Familien verschiedene Herausforderungen mit sich - auch in Hinblick auf finanzielle und sozialrechtliche Fragen. Ärztinnen und Ärzte sollten dann gemeinsam mit den betroffenen Familien besprechen, ob und wann ein Pflegegrad oder auch ein Grad der Behinderung beantragt werden. Es kann auf Möglichkeiten der Pflegeberatung hingewiesen werden. Pflegeberatungsstellen in der Nähe lassen sich über die Website des Zentrums für Qualität in der Pflege finden. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Obwohl Long COVID seit Bekanntwerden der Erkrankung intensiv erforscht wird, gibt es weiterhin viele unzureichend bekannte Aspekte. Insbesondere im pädiatrischen Bereich mangelt es noch an Evidenz. Aktuelle Schwerpunkte in der nationalen und internationalen Forschung zu Long COVID bilden die epidemiologische und Versorgungsforschung sowie die Forschung zu Pathogenese, Symptomatik, Diagnostik und Therapie.

Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert in seinen Fragen und Antworten unter anderem über einige aktuelle Forschungsprojekte. Auch auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finden Sie Informationen zu geförderten Projekten. 

In unserem Service-Bereich finden Sie eine Auswahl an wissenschaftlichen Publikationen. Jeden Monat werden dort aktuelle Publikationen ergänzt.

Letzte Aktualisierung: November 2024

In sehr seltenen Fällen kann bei Kindern und Jugendlichen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 beziehungsweise einer Erkrankung an COVID-19 eine schwere Entzündungsreaktion auftreten. Diese wird als „PIMS“ (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) oder auch als „MIS-C“ (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) bezeichnet. Dieses Krankheitsbild gehört aufgrund seines akuten Verlaufs gemäß der aktuellen Definition nicht zu Long COVID.

PIMS bzw. MIS-C tritt in der Regel etwa 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung mit dem Coronavirus auf. Typische Symptome sind unter anderem Fieber, Schmerzen, ein niedriger Blutdruck, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag und Müdigkeit. Zusätzlich sind bestimmte Entzündungswerte im Blut erhöht. Es ist wichtig, neben COVID-19 mögliche andere Ursachen für die beobachteten Krankheitszeichen auszuschließen.

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen zum Teil intensivmedizinisch behandelt werden. Die Erkrankung ist mittlerweile aber gut behandelbar. Bisher wurden in Deutschland keine Todesfälle und in weniger als 10 Prozent der Fälle Folgeschäden nach der akuten Erkrankung berichtet. Das Risiko, an PIMS zu erkranken, ist bei der Omikron-Variante deutlich geringer als bei zuvor bekannten Virusvarianten.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Pädagogische und soziale Fachkräfte

Long COVID kann sich bei Kindern und Jugendlichen genauso wie bei Erwachsenen vielfältig äußern. In den meisten Fällen haben Kinder und Jugendliche nur leichte Beschwerden, die sich innerhalb einiger Wochen oder Monate von selbst bessern. In anderen Fällen halten die Beschwerden längerfristig an. 

Nicht immer ist es leicht, entsprechende Anzeichen im Schul- oder Kita-Alltag wahrzunehmen. Pädagoginnen und Pädagogen kommt hier jedoch eine wichtige Rolle zu. Wenn ihnen solche Anzeichen auffallen, sollten diese zunächst mit den Eltern oder jeweiligen Sorgeberechtigten besprochen werden. Wird Long COVID durch eine Ärztin oder einen Arzt festgestellt, kommen verschiedene Behandlungen und Unterstützungsmöglichkeiten in Betracht.

Grundsätzlich gibt es keine Beschwerden, die spezifisch für Long COVID sind. Junge Kinder können in der Kindertageseinrichtung beziehungsweise Kindertagespflege unter anderem dadurch auffallen, dass sie vermehrt müde oder auch reizbar sind. Möglicherweise ziehen sie sich auch eher zurück als sonst. Nach bisherigen Erkenntnissen tritt Long COVID bei jungen Kindern seltener auf als bei Jugendlichen und Erwachsenen. 

Bei Schulkindern kann sich die Erkrankung bemerkbar machen, wenn folgende Anzeichen über einen längeren Zeitraum neu auftreten:

  • anhaltende Erschöpfung („Fatigue“)
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Leistungsknick
  • Müdigkeit, Einschlafen im Unterricht
  • Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm
  • Kreislaufprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kurzatmigkeit, Luftnot

Eine anhaltende Schwäche und Erschöpfung („Fatigue“) gehört zu den häufigsten Beschwerden bei Long COVID. Es kann sein, dass sich betroffene Kinder beziehungsweise Jugendliche besonders schnell erschöpft fühlen oder außergewöhnlich viel Ruhe benötigen. Die Beschwerden bessern sich jedoch kaum oder nur kurzfristig durch Erholungspausen. Fatigue geht häufig mit einer sogenannten Belastungsintoleranz einher („Post-Exertionelle Malaise“, kurz PEM). Dabei können sich die Beschwerden bereits nach leichter geistiger oder körperlicher Anstrengung verschlechtern. Möglicherweise klagt eine betroffene Schülerin dann nach dem Sportunterricht über zunehmende Schmerzen und Erschöpfung. Oder ein Schüler berichtet nach dem Lösen mehrerer Aufgaben von einem Leeregefühl beziehungsweise zunehmenden Nebel im Kopf (sogenannter „Brain Fog“). Wiederholte Überlastungen können bei Kindern und Jugendlichen mit Belastungsintoleranz sogar zu einer dauerhaften Verschlechterung führen. Daher ist es diese Heranwachsenden besonders wichtig, ihre Belastungsgrenzen zu kennen und nicht zu überschreiten. 

In besonders schweren Fällen kann nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 die Erkrankung ME/CFS (Myalgische Enzephalitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) auftreten. Diese chronische Erkrankung beeinträchtigt den Alltag und die Teilhabe der Betroffenen oftmals stark. Ein Schulbesuch ist bei ME/CFS teilweise nicht mehr möglich. Informationen für Lehrkräfte und Betreuende von Kindern und Jugendlichen mit ME/CFS bieten unter anderem das SPZ des Uniklinikums Würzburg sowie die Elterninitiative ME/CFS-kranke Kinder & Jugendliche München e. V.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID kann bei Kindern und Jugendlichen zu verschiedenen Beschwerden führen. Insbesondere Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, aber auch anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei einigen Kindern und Jugendlichen liegt eine sogenannte „Belastungsintoleranz“ vor. Dabei können sich die Beschwerden bereits nach leichter geistiger oder körperlicher Anstrengung verschlechtern. Das kann auch schon das Lesen eines Textes oder ein kurzes Gespräch sein.

Zudem können, genau wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch, die Beschwerden und Herausforderungen im Rahmen von Long COVID betroffene Kinder und Jugendliche psychisch belasten. Ängste, das Schuljahr zu verpassen oder den Kontakt zu Freunden zu verlieren, können sich negativ auf den Lernerfolg auswirken. Auch krankheitsbedingte Fehlzeiten führen mitunter dazu, dass es für betroffene Heranwachsende schwer ist, den Stoff aufzuholen und mit den anderen schrittzuhalten. 

Wie stark das Lernen und die schulische Leistung bei Long COVID beeinträchtigt sind, ist sehr individuell. Während einige Kinder und Jugendliche ihre gewohnten Leistungen erbringen, fallen andere möglicherweise einige Wochen nach einer Erkrankung an COVID-19 durch einen Leistungsknick auf. Weitere Anzeichen für Long COVID finden Sie als Antwort auf die Frage „Was können Hinweise auf eine mögliche Erkrankung an Long COVID sein?“

Bei anhaltenden Beschwerden durch Long COVID ist es wichtig, den Schulalltag entsprechend der Möglichkeiten an die Bedürfnisse und Belastungsgrenzen der Schülerin beziehungsweise des Schülers anzupassen.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Ähnlich wie andere chronische oder schwere Erkrankungen kann Long COVID sich auch auf das soziale Miteinander auswirken. Betroffenen Kindern und Jugendlichen kann es beispielsweise aufgrund von anhaltender Erschöpfung oder Konzentrationsproblemen schwerfallen, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Einige erkrankte Kinder und Jugendliche reagieren sehr empfindlich auf Reize wie Licht und Lärm. Soziale Situationen wie Gruppengespräche oder gemeinsame Aktivitäten können dann überfordern und die Beschwerden verschlimmern. 

Es ist möglich, dass sich betroffene Kinder und Jugendliche aufgrund der Beschwerden zurückziehen. Ein informiertes und wachsames Umfeld ist daher besonders wichtig, um einer sozialen Isolation vorzubeugen. Pädagogische und soziale Fachkräfte können soziale Interaktionen durch angepasste Aktivitäten fördern. Solche Aktivitäten sollten das Energielevel und die individuelle Belastbarkeit des betroffenen Kindes oder Jugendlichen berücksichtigen. Neben der Anpassung von Gruppenaktivitäten lassen sich im Einzelfall womöglich auch alternative Teilnahmeformen umsetzen. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Im Rahmen von Long COVID können bei Kindern und Jugendlichen seelische Beschwerden wie Ängste oder Depressionen auftreten. Nachvollziehbar sind auch Sorgen, das Schuljahr zu verpassen oder den Kontakt zu Freunden zu verlieren. Die Situation selbst kann Kinder und Jugendliche zudem frustrieren und traurig machen. 

Pädagogische und soziale Fachkräfte können einen sicheren Raum bieten, in dem das Kind oder der Jugendliche über die eigenen Gefühle sprechen kann. Hilfreich ist, diese Gefühle zu validieren. Dies kann man, indem man signalisiert, dass solche Gefühle angesichts der Erkrankung und den damit verbundenen Herausforderungen völlig normal sind. Wichtig ist, den Beschwerden Glauben zu schenken und die geschilderten Belastungsgrenzen zu akzeptieren. Fachkräfte können Unterstützung und Trost bieten. Wenn die Möglichkeit besteht, können Schulpsychologinnen beziehungsweise Schulpsychologen oder Beratungsdienste hinzugezogen werden. Bei dem Verdacht auf eine behandlungsbedürftige psychische Störung sollten pädagogische und soziale Fachkräfte das Gespräch mit den Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten suchen, damit gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung veranlasst werden kann.

Nicht zuletzt ist auch die Teilhabe am Unterricht wichtig, um von Long COVID betroffene Kinder und Jugendliche seelisch zu stärken. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

Betroffene Kinder, Jugendliche und deren Familien sind neben den krankheitsbedingten Belastungen mitunter mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. So fühlen sich einige Betroffene isoliert, da sie von ihrem Umfeld nicht verstanden oder gar stigmatisiert werden. Dies wird durch mangelndes Wissen zu Long COVID begünstigt. 

Aufklärung kann dabei helfen, einer Stigmatisierung vorzubeugen. Pädagogische und soziale Fachkräfte sollten ihr Wissen daher nach Möglichkeit aktiv im Kollegium teilen. So können sie beispielsweise verlässliche Informationsquellen weitergeben und gemeinsame Fallbesprechungen oder Informationsveranstaltungen durchführen. Ist dies nicht möglich, kann auch schon ein Gespräch im Lehrerzimmer hilfreich sein. Je mehr Kolleginnen und Kollegen über aktuelles Wissen zu Long COVID verfügen, desto eher kann eine einheitliche und angemessene Betreuung betroffener Kinder und Jugendlicher gelingen.

Das soziale Umfeld spielt für Kinder und Jugendliche eine wichtige Rolle in der Krankheitsbewältigung. Je nach Art und Ausmaß der Beschwerden kann es daher sinnvoll sein, Mitschülerinnen und Mitschüler altersgerecht über das Krankheitsbild aufzuklären. Dies fördert ein entsprechendes Verständnis und kann ein unterstützendes und stärkendes soziales Netz begünstigen. Einen Überblick zu Long COVID bieten die altersgerechten Flyer auf unserer Seite.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Sozialdienste können eine wichtige Rolle bei der Koordination von Unterstützungsangeboten spielen. Es ist zum Beispiel möglich, dass sie Verbindungen zwischen betroffenen Familien und therapeutischen Diensten herstellen oder den jeweiligen Einrichtungen offizielle Handreichungen weiterleiten. 

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jugendämtern sollten über Kenntnisse zu Long COVID verfügen. Das ist unter anderem wichtig, wenn eine Schülerin oder ein Schüler krankheitsbedingt nur noch eingeschränkt am Unterricht teilnehmen kann. Damit die Teilhabe der betroffenen Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt steht, benötigt es mitunter Flexibilität und eine individuelle Entscheidungsfindung.

Letzte Aktualisierung: November 2024

Long COVID ist eine komplexe Erkrankung, die noch nicht vollständig verstanden ist. Sie kann mit vielen verschiedenen Beschwerden einhergehen und sich auf unterschiedliche Lebensbereiche auswirken. Um betroffene Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen, ist daher eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten entscheidend. Eine offene und empathische Kommunikation mit den Eltern oder anderen Sorgeberechtigten ist von besonderer Wichtigkeit. Betroffene Familien sind mitunter Stigmatisierung ausgesetzt. Ihnen hilft es daher sehr, wenn die Erkrankung und die individuellen Sorgen ernst genommen werden.   

Pädagogische und soziale Fachkräfte können sich regelmäßig mit den Eltern oder anderen Sorgeberechtigten über das Befinden des Heranwachsenden austauschen und nach den Lernerfahrungen zu Hause fragen. Zusätzlich können Fachkräfte erfragen, ob ein Kontakt zur behandelnden Praxis möglich oder gar gewünscht ist. So lassen sich notwendige Anpassungen mit den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten abstimmen. Hierfür ist in der Regel eine Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht notwendig.

Um individuelle Lösungen zur Schulteilhabe zu finden, hilft ein offener Dialog zwischen betroffenen Familien, Lehrkräften, Schulleitung, schulpsychologischem Dienst und behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Unterstützung ist durch die deutschlandweit tätigen EUTB-Stellen möglich (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung).

Letzte Aktualisierung: November 2024

Bisher gibt es nur begrenzte Online-Ressourcen oder Fachartikel zu Long COVID, die sich speziell an pädagogische und soziale Fachkräfte richten. Informationsmaterialien zum Thema „Bildung und Long COVID“ finden sich bei der Initiative „Bildung Aber Sicher“. Die Initiative ist ein Zusammenschluss aus pädagogischen Fachkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Außerdem sind auf der Website „Inklusion und Schule“ des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) Informationen zum Thema „Long COVID und Schule“ erhältlich.

Informationen und Tipps für Lehrkräfte und Betreuende von Kindern und Jugendlichen mit ME/CFS stellen unter anderem das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des Uniklinikums Würzburg sowie die Elterninitiative ME/CFS-kranke Kinder & Jugendliche München e. V. bereit.

Das SPZ des Uniklinikums Würzburg bietet außerdem digitale Gruppenschulungen für Kinder und Jugendliche mit Long COVID sowie deren Sorgeberechtigte und interessierte Lehrkräfte an. Diese Schulungen informieren umfassend über die Symptome und den Umgang mit Long COVID. 

Letzte Aktualisierung: November 2024

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