Okt. 2022 | Robert Koch-Institut (RKI)
Teilprojekt des Forschungsprojekts „Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19“ veröffentlicht Ergebnisse
Das vom Robert Koch-Institut (RKI) geleitete Forschungsprojekt „Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19“, welches im Dezember 2021 startete, veröffentlicht nun erste Ergebnisse.
Das Projekt „Post-COVID-19 Monitoring in Routine Health Insurance Data“ (POINTED) wird durch das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) am Universitätsklinikum Dresden und das RKI koordiniert und ist Teil der Forschungsinitiative „Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19“.
In einem Teilprojekt analysierten die Forschenden Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) vom Januar 2019 bis Dezember 2020. Die Forschenden haben insgesamt 157.134 Personen mit einer PCR-bestätigten COVID-19-Diagnose identifiziert (davon 11.950 Kinder/Jugendliche und 145.184 Erwachsene) und sie mit einer Kontrollgruppe von Personen gleichen Alters und Geschlechts sowie mit ähnlichen Vorerkrankungen ohne COVID-19 verglichen. Sie erfassten medizinische Beschwerden, die mindestens drei Monate nach dem Datum der COVID-19-Diagnose von einem Arzt dokumentiert wurden. Diese Ergebnisse zeigen, dass Menschen aller Altersgruppen ein Risiko für Long COVID haben und dass das Spektrum der Gesundheitsprobleme zwischen den Altersgruppen unterschiedlich ist.
Eine Limitation der Studie besteht darin, dass unklar ist, ob die Gruppe, die an Long COVID erkrankte, sich in nicht beobachteten Merkmalen von der Kontrollgruppe unterscheidet. Damit kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese nicht beobachteten Merkmale einen Einfluss auf das Risiko haben, Long-COVID-Symptome zu entwickeln.
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Robert Koch-Institut (RKI)
Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung. Die Kernaufgaben des RKI sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten. Es erarbeitet wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen, berät hierzu die zuständigen Bundesministerien, insbesondere das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), und informiert die Fachöffentlichkeit sowie zunehmend auch die breitere Öffentlichkeit.